Vorbemerkungen
Die sogenannte Hyposensibilisierung (auch Desensibilisierung genannt) bei Allergien hat zum Ziel, dem Immunsystem des Patienten die Möglichkeit zur Abwehr gegen nicht vermeidbare Allergene (Pollen, Hausstaubmilben etc.) zu geben. Dabei werden diejenigen Stoffe, gegen die eine Überempfindlichkeit im vorangegangenen Allergietest nachgewiesen wurde, in zunächst minimaler, dann jedoch steigender Dosierung in hoch gereinigter Form wöchentlich unter die Haut gespritzt. Da die Dosissteigerung jedoch langsam erfolgen muss, dauert die Behandlung mindestens 3 Jahre, wobei im weiteren Verlauf der Behandlung die Injektionen nur alle 4-6 Wochen erforderlich sind.
Zwar ist diese Behandlung die einzige so genannte "kausale", d. h. die Ursache bekämpfende Therapie, doch kann eine Garantie für den Erfolg nicht gegeben werden. Gute Erfolgschancen hat diese Therapie bei Pollenallergien ("Heuschnupfen") und bei Hausstaubmilben.
In vielen Fällen kommt es nur zu einer gewissen Besserung der Symptome, nicht aber zu deren vollständigem Verschwinden.
Die Aussichten sind gut und nachweisbar was die Verhinderung eines Asthma bronchiale betrifft.( 30 -50 % aller Allergiker entwickeln ein Asthma)
Nebenwirkungen / Vorsichtsmaßnahmen
Da die Hyposensibilisierung mit den Stoffen durchgeführt werden muss, gegen die der Körper allergisch ist, kann es in seltenen Fällen zu Abwehrreaktionen des Immunsystems kommen, die entweder lokale (Rötung der Injektionsstelle) oder allgemeine Symptome (Unwohlsein, Hitzegefühl, Müdigkeit, asthma-ähnliche Hustenanfälle, Blutdruckabfall, in sehr seltenen Fällen Kreislauf- schock) zur Folge haben. Aus diesem Grunde ist es absolut erforderlich, dass Sie nach der Injektion noch 30 Minuten in der Praxis warten, damit ggfs. sofort angemessene Maßnahmen ergriffen werden können. Bevor Sie die Arztpraxis verlassen, sagen Sie bitte unseren Helferinnen Bescheid, dass Sie keine Nebenwirkungen bemerkt haben.
Für den (seltenen) Fall, dass solche Nebenwirkung erst nach dem Verlassen der Arztpraxis als sog. "Spätreaktion" auftreten, werden Ihnen vor Beginn der Therapie Tabletten (Cetirizin , Celestamine o. ä.) rezeptiert bzw. mitgegeben, die Sie in einem solchen Fall - aber nur dann! - bitte einnehmen; ein Arzt ist unverzüglich hinzuzurufen (Hausarzt, ggfs. Notarzt). Beachten Sie bitte, dass Sie nach der Einnahme von Fenistil kein Kraftfahrzeug mehr führen dürfen (Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens!).
Diese Medikamente (Fenistil und Celestamine bzw. ein anderes Kortison Präparat) tragen Sie an den Tagen der Spritzenbehandlung also bitte immer bei sich.
Die Injektionen werden anfangs in wöchentlichen Abständen in den Oberarm vorgenommen. Sollte sich eine auch nur geringe Reaktion gezeigt haben, berichten Sie dies bitte vor der nächsten Spritze, damit die Dosis ggfs. reduziert werden kann.
Therapiepausen
Die Behandlung muss unterbrochen werden
- bei einem fieberhaften Infekt,
- während der Einnahme von Herzmitteln (sog. "Betablocker"),
- falls eine Impfung erforderlich ist,
- während einer Schwangerschaft.
- schwerer rheumatischer Erkrankung
- Autoimmunerkrankungen , Tuberkulose , AIDS
Nach einer längeren Therapiepause (z. B. aufgrund von Krankheit oder wegen Urlaubs) wird die Dosis vorübergehend reduziert.
Sie müssen alle neuen Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten melden. Sie müssen alle neu aufgetreten Erkrankungen melden
Nach der Injektion
Am Tag der Injektion dürfen Sie sich nicht körperlich nicht anstrengen, kein Sport, keine Sauna
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